Schwaiger bezwingen TVR mit Ausdauer und Bravour
(Schwaig). Die Zweitliga-Volleyballer des SV Schwaig vermochten am 23. November ihre beeindruckende Heim-Siegesserie auszubauen. Mit einem spannenden und verdienten 3:1 (am achten Spieltag) gegen den Tabellenvierten TV Rottenburg gelang den Schwaigern ihr fünfter Sieg in der Gelben Halle in Folge (21:25, 26:24, 25:20, 25:20). Die zuvor Tabellenachten wiederholten damit ihren Erfolg gegen den TVR aus der Vorsaison in genau dieser Höhe.
Allerdings, nach zuletzt zwei Auswärtsniederlagen fühlte sich der 21 Minuten lange, letztlich verlorene Auftaktsatz gegen die hochmotivierten Gäste, weil er Befürchtungen weckte, nicht wirklich gut an. In einem rasanten, schier nicht enden wollenden Hin und Her mussten sich die Schwaiger – ohne Kapitän Florian Tafelmayer – über 6:8, 13:15 und 21:22 den Baden-Württembergern beugen. Punkt für Punkt trotzten sich die Kontrahenten jeden winzigen Vorteil wechselseitig ab. Die Mittelfranken, noch unterlegen, schienen dabei anfangs gefühlt gegen eine (trikot-)schwarze Wand anzutreten. Denn gleich fünf Akteure auf der Gegenseite waren über 1,96 Meter groß – darunter Jan Huber mit 2,07 Metern, und ohne dass Maik Trautmann dabei gewesen wäre, denn der hätte dann auch noch 2,11 Meter auf die Netzgegenseite gestellt.
So rangen die Gelbblauen um Ruhm und Ehre gegen den leichten Favoriten aus der Nähe von Tübingen –, beide Teams wiesen vorm Duell vier Siege auf, beide ließen nichts auf sich kommen. Selbst, als der TVR im zweiten Satz mehrmals mit fünf Punkten hinten lag (6:11, 10:15, 11:16), gab es kein Aufgeben. Allerdings das, was sich auch in den Folgesätzen fortsetzen würde: Den Rottenburgern gelangen zwar sechs Aufschlag-Asse insgesamt, doch bereits im erwähnten zweiten Durchgang pfefferten sie fünf Aufschläge in die Maschen, im vierten drei, im letzten wieder fünf. Mitsamt zwei Aufschlägen ins Aus summierte sich diese Fehlerquote auf fünfzehn miese Punkte. Und jede dieser erstaunlich häufigen Flüchtigkeitsaktionen – neben einigen weiteren – brachte die starke Truppe von Trainer Jan Schauermann aus dem Tritt.
Von dieser Unruhe profitierten natürlich die Gastgeber, und bis auf eine beruhigende Auszeit im ersten und dritten Viertel zogen die bestens gelaunten Schwaiger ihren Stiefel vehement durch. Gesichert durch Libero Veit Dobbertin und angetrieben von Zuspieler Melvin Roll – der zum zweiten Mal seit September ´23 wieder zum „MVP“ gewählt wurde –, hämmerten sich die Mannen von Coach Milan Maric unbeirrbar durch das lautstarke, temporeiche Geschehen. Vor allem das fulminante Angreifer-Duo „Bibelbrack“ (Yannick Bibelriether und Max Bibrack) wuchtete nicht nur den Gegner, sondern auch die 245 begeisterten Zuschauer immer wieder aus den Sitzen. Nach zuletzt 92 Minuten hatten die Schwaiger aus dem 0:1 ein dominiertes 3:1 gemacht. Und auch, wenn das matchball-hervorrufende 20:24 im letzten Satz eine, aus TVR-Perspektive, höchst umstrittene Schiedsrichterinnen-Entscheidung war –, der Gesamtsieg des SVS, einen Moment später, war in dieser Höhe klar verdient.
An diesem Abend waren die Schwaiger die bessere zweier fairer Mannschaften, was ihnen drei gute Tabellenpunkte einbrachte – den Rottenburgern wohl wider Erwarten gar keine –, und beide Teams die Tabellenplätze tauschen ließ. Der SVS schob sich auf Rang fünf vor, der TVR steht jetzt auf dem Rang darunter. Für die Schwaiger war dieser Sieg eine wichtige Motivation, denn am kommenden Wochenende müssen sie zum Tabellenzweiten, zum TuS Kriftel.